Notizen über den Umgang mit Chaos.

Verschwende nicht ein weiteres Jahr. Vielleicht denkst du, dass alles gut ist, dass es ein guter Zeitpunkt ist, nichts zu tun. „Die Dinge werden schon von selbst gut werden“. Ich denke, die Welt da draußen ist viel härter, rauer und feindselig als du dir jemals vorstellen kannst.

Du kannst entweder zu Hause bleiben und warten, dass der Drache dein Dorf angreift. Darauf warten, dass der Babydrache unter deinem Bett zu einem Monster geworden ist. Du kannst warten, dass die Flut kommt und deine Stadt hinwegwäscht. Oder du kannst eine Arche bauen, um dich selbst und deine Liebsten zu retten.

Chaos lauert immer dort, wo wir am wenigsten hinschauen wollen. Wir wollen nicht zu den dunkelsten Orten unserer Psyche reisen, weil uns das einen verdammten Schrecken einjagen würde. Aber wenn wir an den dunkelsten Ort, den es gibt, reisen und wir finden dort Licht, dann haben wir Gewissheit, dass dieses Licht echt ist und verdammt mächtig sein muss, weil selbst die dunkelste Dunkelheit weicht, wenn es scheint.

Wäre möglich, dass es einen Sinn deines Daseins auf der Erde gibt? Dass du deine persönliche Lebensaufgabe zu meistern hast und jedes Leid und Stress nur ein Test ist, den du zu bestehen hast?

Friedrich Nietzsche hat einmal gesagt: „Derjenige der ein Warum hat, kann jedes Wie ertragen.“ Du brauchst ein Warum, um handeln zu können. Wenn dein Warum klein ist, dann ist deine Motivation ein lächerlicher Witz. Wenn dein Warum stark ist, dann springst du am Morgen aus deinem Bett und reißt dich zusammen, um deine selbstgewählten Pflichten zu erfüllen.

Was wäre, wenn du keine Verantwortung für dich selbst übernehmen würdest und morgens fast nicht aus dem Bett kommst. Jemand, der keine Eigen-Verantwortung übernimmt, ist eine Bürde für andere. Willst du so ein Mensch sein? Ein Mensch, auf den man sich nicht verlassen kann, wenn die Flut kommt und droht alles zu zerstören. Wenn der Drache das Dorf attackiert, versteckt du dich feige in deinem Zimmer, weil du in deinem Leben nie etwas Sinnvolles gemacht hast.

Chaos ist unvermeidlich. Deine Liebsten und du selbst werden eines Tages alt sein, krank werden und sterben. Das ist Leiden und das ist kein Witz. Das ist mein tiefster Ernst und ich bitte dich nicht die gleichen Fehler zu machen wie ich. Du kannst den Tod nicht vermeiden, aber du kannst ihn meistern, während du am Leben bist. Das ist Hölle und wie kommen wir da heraus, wenn wir einmal in der Unterwelt sind? Was können wir tun, wenn das Schicksal uns wie mit Thors Hammer in tausend Einzelteile zersprengt und uns in tiefste Dunkelheit verbannt!

Du hast einen riesigen Haufen Chaos im Innern und außen, gut, was sollte man tun? Man könnte das Problem in viele kleine machbare Schritte einteilen und dann einen Schritt nach dem anderen in Richtung Licht gehen. Es ist vielleicht nicht viel Licht, aber es durchbricht die Dunkelheit. Vielleicht ist es, dass je mehr Schritte du machst, desto mehr Licht kannst du sehen. Du brauchst Licht am Ende des Tunnels. Du brauchst einen Zweck im Leben. Was könnte dein Sinn sein im Leben? Es könnte sein dir selbst die größte möglichste Last aufzuladen und sie mit Würde zu tragen. Vielleicht wirkt dir dein Ziel zu klein oder du wählst absichtlich ein kleines Ziel, weil du Angst vor dem Scheitern hast.

Ziele hoch, wie Gepetto in „Pinocchio“, der seinen Traum zu den Sternen sendet. Sein Traum ist, dass sein Sohn, Pinocchio von sich von einer lügenden, gemeinen und undankbaren Marionette zu einem echten Jungen entwickelt.

Gepetto liebt seinen Sohn trotzt seines Fehlverhaltens, weil er in ihm das Potenzial sieht, ein richtig guter freier Mensch zu werden. Pinocchio erlebt viele Abenteuer und stirbt beinahe, als er von dem Hundefisch verschluckt wird und zu dem Meeresgrund reist. Wir müssen zu dem dunkelsten Ort unseres Geistes reisen, um dort das Licht zu finden, das echt ist und das selbst dann scheint, wenn alles auseinander fällt. Pinocchio verändert sich nach der Nah-Tod Erfahrung vollkommen. Die Geschichte endet damit, wie er sich um seinen Vater kümmert und ihn in einem Rollstuhl durch die Gegend schiebt.

Wenn wir Verantwortung für uns selbst übernehmen und wir machen das gut, dann haben wir vielleicht die Kapazität für andere Verantwortung zu übernehmen. Was wäre, wenn wir hinausgehen in die Welt und Dinge machen, die schwer und gefährlich sind? Würden wir möglicherweise unsere Resilienz und Kompetenz erhöhen, mit gefährlichen Dingen umzugehen?

Wenn du die Einstellung hast, die Dinge von selbst gut werden, dann hast du keine Ahnung von Physik. Es ist ein Naturgesetz, dass Dinge von selbst auseinander fallen. Daher benötigt es ständige Arbeit, du musst ständig gegen den Strom schwimmen. Fluss abwärts wartet ein Wasserfall, der dich hinunter reißen wird, wenn du den ganzen Tag im Bett liegen bleibst. Also steh auf und geh raus, schwimme zu der Quelle. Immer stromaufwärts.

„Die Welt ist voll von Leiden aber sie ist auch voll davon es zu Überwinden“ Helen Keller

Zum Schreiben dieses Textes wurde ich von Jordan B. Peterson inspiriert.

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